Dies schrieb Frederik Vekens vom Westfälischen Pferdestammbuch in Reiter u. Pferde in Westfalen, Heft 05/2008. Schon immer gefielen mir diese Pferde, obwohl alle deutschen Warmblutzuchtverbände mit dem Deutschen Reitpferd das gleiche Zuchtziel haben. In meiner Kindheit und Jugendzeit lernte ich Pferde mit unterschiedlicher Herkunft und Abstammung kennen: die ersten Reitversuche durfte ich auf Alt-Württembergern machen, den ersten Unterricht hatte ich auf Pferden aus Hessen, später kamen Hannoveraner, Bayern, Oldenburger und Trakehner dazu; das Pferd, mit dem ich die Prüfung zum Jugendreiterabzeichen ablegte, war ein Mecklenburger (eine Herkunft, die damals lange vor der Wende sehr geheimnisvoll für uns war).

Zu Westfalen hatte ich aber eine ganz besondere Beziehung: Mein erstes Lieblingspferd war ein Westfale: Enrico, ein großer Rappwallach mit vielen Abzeichen, geb. 1965 in Blomberg-Altendonop, sein Vater war Engadin v. Ehrenschild, seine Mutter stammte von Flammenstern.

1998 machten wir mit dem Pferdezuchtverein Herrenberg (einem Verein für Württemberger-Züchter) einen Ausflug nach Westfalen, wo ich mich endgültig mit dem Westfalen-Virus infizierte und daraufhin Mitglied beim Westfälischen Pferdestammbuch wurde. Damals war mir allerdings der Weg nach NRW zu weit, um meine Stute dort eintragen zu lassen.

Da es aber nun die Möglichkeit gibt, Stuten und Fohlen bei einem Hoftermin eintragen zu lassen, konnten wir im Jahr 2007 das erste Fohlen westfälisch brennen lassen: Riverman v. Romantik-Boy / Parademarsch I . Auch unsere Fohlen der Jahrgänge 2008 bis 2010 erhielten den Westfalenbrand.

Herbst 2010: Vom Gesetzgeber soll das Brandzeichen für Pferde abgeschafft werden, da es Tierquälerei sei. Dies bedauern wir sehr, da man ein Pferd doch über das Brandzeichen auf den ersten Blick einem Zuchtverband zuordnen und auch ein Stück weit identifizieren konnte.
Sollten nicht zuerst falsche Pferdehaltung, tierquälerische Reit-Methoden oder lange Schlachttiertransporte bekämpft werden ???